Icon der Studierendenvertretung Bamberg Mehrere, ältere Fahrräder lehnen aneinander.

Nachtsitzung: Sieben Anträge im StuPa behandelt

30.11.2020 | Beratung, Fahrradreparatur, Fehlversuche, Hausarbeiten, Hochschulgesetz, Öffentlichkeitsarbeit

Am 24. November hat das Studierendenparlament zum zweiten Mal getagt. Zuschauer:innen brauchten dieses Mal einen etwas längeren Atem, denn fast zwei Stunden wurden Berichte und Entsendungen vollzogen, die im Folgenden allerdings nicht weiter erwähnt werden. Gegen 21 Uhr begann die Diskussion über die eingegangen Anträge im Studierendenparlament.

Diskussion um neues Hochschulgesetz

Antrag 1 wurde aus der Fachschaft SoWi eingereicht und es ging hierbei um eine Einrichtung eines Arbeitskreises, der sich mit der Reform des bayrischen Hochschulgesetzes auseinandersetzen soll. Ein durchaus umstrittener Vorschlag wurde vor einigen Wochen durch das bayrische Staatsministerium vorgestellt und ist auf positive und negative Rückmeldungen gestoßen. Damit die Interessen der Studierenden an dieser Stelle rechtzeitig und entschieden eingebracht werden, soll der Arbeitskreis sich schnellstmöglich und tiefgehend damit auseinandersetzen und eine Stellungnahme dazu verfassen. Der Antrag wurde mit großer Mehrheit angenommen.

Möglichkeiten zur Fahrradreparatur

Der nächste Antrag stammte aus dem Referat für Ökologie. Nach dem Antrag sollen an allen Unistandorten Fahrradreparatursäulen eingerichtet werden. Diese sollten unter anderem eine Aufhängung beinhalten, an der man sein Fahrrad anheben und mit den unterschiedlichen auch an der Säule vorhandenen Basiswerkzeugen reparieren kann. Außerdem sollte jede Säule eine Luftpumpe beinhalten. Die erste Säule wird durch das Referat für Ökologie errichtet und finanziert. Der Antrag wurde angenommen.

Digitalisierung der Abgabe von Hausarbeiten

Der dritte Antrag stammte von den BAGLS und möchte bewirken, dass Hausarbeiten standardmäßig online einzureichen sind. Die Gründe dafür erschließen sich nach der Argumentation der BAGLS aus der bereits bestehenden Anwendung des Online-Abgabeverfahrens in den meisten Fällen, während der Coronapandemie, und außerdem aus einer sich in Zukunft ergebenden Ersparnis von Papier. Der Antrag wurde nur kurz besprochen und dann einstimmig angenommen.

Das Für und Wider von Fehlversuchsregelungen

Ein weiterer Antrag von den BAGLS und dem SDS stand im Anschluss zur Debatte. Dabei ging es um die Abschaffung von Fehlversuchen bei Prüfungen. Daraufhin gab es Argumentationen in beide Richtungen. Auf der einen Seite steht die Argumentation, dass es zu einer Erleichterung des Studiums und des Stresslevels von Studierenden kommt.

Auf der anderen Seite gab es die Argumentation gegen den Antrag, dass eine Universität eine staatliche Institution ist und im Sinne der allgemeinen Studierenden es besser ist, wenn diese einen schnellen Abschluss anstreben. Weiterhin dagegen sprach die Formulierung des Antrags, welcher als zu unspezifisch kritisiert wurde und zu wenig Belege für die positive Begründung beigelgt wurden.

Eine gemischte Meinung bezog sich darauf, dass der Ansatz an sich gut ist und noch ein wenig Verbesserungsbedarf hat. Insgesamt waren viele unterschiedliche Argumente eingebracht worden, die im Protokoll der Sitzung einsehbar sein werden. Die hier vorgebrachten Argumente machen bloß eine Stichprobe aus und spiegeln keine Favorisierungen wider, sondern sollen hier die Meinungsvielfalt darstellen. Der Antrag wurde anonym abgestimmt und letztendlich angenommen.

Kritik an der Öffentlichkeitsarbeit der Studierendenvertretung

Der folgende Antrag des RCDS befasste sich mit mehr Transparenz der Arbeit der Studierendenvertretung. Kritisiert wird eine fehlende Berichterstattung und wenig Möglichkeiten, sich zu informieren. Von unterschiedlichen Stellen wird betont, dass seit Beginn des Semesters sich an der Öffentlichkeitsarbeit viel getan hat, wie die Bespielung des neu erstellten Instagram-Accounts (stuve_bamberg -> gerne folgen ;)) und der seit kurzem aktualisierten Facebook-Seite (Studierendenvertretung Uni Bamberg -> auch gerne folgen ;)).

Weiterhin haben die Vorsitzenden des Studierendenparlaments den VC-Kurs des StuPa zur Selbsteinschreibung freigegeben. Der Antrag wurde daraufhin überarbeitet und abgelehnt.

Unklare Beschlusslage zu psychotherapeutischer Beratung

Der zweite Antrag des RCDS behandelt die psychotherapeutische Beratung an der Uni Bamberg. Es soll erreicht werden die psychologische Betreuung Studierender auszubauen. Da es einige Unklarheiten hinsichtlich eines alten Antrags aus dem vergangenen Semester gab, der beinhaltete die vorhandene Stelle zu evaluieren und in der Sitzung diese Thematik nicht aufgeklärt werden konnte, wird der Antrag in geänderter Form in der nächsten Sitzung noch einmal eingereicht.

Stärkung von Geistes- und Sozialwissenschaften

Der letzte Antrag des Abends (es ist inzwischen 23:20 Uhr) wurde von den BAGLS eingereicht und möchte vom Studierendenparlament die Unterstützung einer Petition erreichen. Die Petition bezieht sich in gewisser Weise auf die Reform des Hochschulgesetztes und möchte sich für den Erhalt und die Stärkung von Geistes- und Sozialwissenschaften einsetzen, um etwaigen Auswirkungen des Gesetzes entegegenzuwirken. Der Antrag wurde angenommen. Hiermit könnt ihr folgende unterstütze Petition auch unterzeichnen: https://www.openpetition.de/petition/online/fuer-den-erhalt-und-die-staerkung-der-geistes-und-sozialwissenschaften-in-bayern

Die Sitzung wurde offiziell um 23:48 Uhr beendet nach langen Diskussionen und vielen Gesprächen. Wir hoffen, dass die Gäste viel interessante Informationen mitbekommen haben und beim nächsten Mal wieder dazukommen.

Icon der Studierendenvertretung Bamberg Zwei Personen sitzen an einem Tisch und reden miteinander, während eine der beiden etwas aufschreibt.

Euer Feedback zu unserer StuVe-Umfrage 2017/18

22.10.2018 | EETs, Öffentlichkeitsarbeit, Semesterticket, Umfrage

Arbeitsweise der Studierendenvertretung

In der Arbeitsweise der Studierendenvertretung üben mehrere Studierende Kritik. So wird den Fachschaften teilweise wenig Interesse am Lösen von Problemen und ein Mangel an Motivation bei Erstsemester-Einführungsveranstaltungen und im Allgemeinen vorgeworfen. Partys und Feiern kämen zu sehr in den Vordergrund im Vergleich zur eigentlichen Arbeit. Somit wenden sich Studierende lieber selbst an die entsprechenden Stellen, anstatt den Weg über die Fachschaft zu gehen. Zudem würden Bürozeiten teils nicht eingehalten, sodass entsprechenden Änderungen besser kommuniziert werden sollen.

Zudem wird kritisiert, dass die Arbeitsweise gelähmt wird durch einen Mangel an Visionen, Zielen und Durchsetzungskraft. Darüber hinaus sei die Struktur der StuVe für die meisten Studierenden nicht ersichtlich und deshalb sei auch die Wahlbeteiligung zu den Hochschulwahlen so niedrig.

Darüber hinaus wurde appelliert, dass die Mitglieder in der Studierendenvertretung sich besser vernetzen sollen, um die anstehenden Projekte besser zu managen. Das Engagement des studentischen Konvents wurde explizit gelobt.

Der Fachschaftenrat und die entsprechenden Fachschaften haben kleinere Masterstudiengänge nicht auf dem Schirm, sodass keine wirklich Vertretung stattfindet. Ein Vorschlag ist, kleinere Master mit rund 10 Studierenden in der Studierendenvertretung zusammenzufassen.

Öffentlichkeitsarbeit der Studierendenvertretung

Allein 14 Mal wurde explizit die ausbaufähige Öffentlichkeitsarbeit kritisiert. Indirekt kam diese Kritik wesentlich häufiger, sodass Studierende Fragen in der Umfrage nicht sinnvoll beantworten konnten. Dabei wurde der Fachschaftenrat, der Konvent und die Fachschaften explizit genannt, die noch Luft nach oben haben.

Die Vorschläge zur Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit sind vielseitig: Die Veröffentlichung von Protokollen aller Gremien wurde genauso gefordert wie eine bessere Nutzung von sozialen Medien. Auch Sitzungstermine müssen besser nach außen kommuniziert werden. Zudem wurde vorgeschlagen, Erfolge der StuVe besser nach außen zu vertreten und damit Werbung zu machen. Mehr Werbung der StuVe in großen Lehrveranstaltungen würde die Hochschulpolitik bekannter machen. Eine bessere Erklärung des hochschulpolitischen Systems von Wahlen, Fachschaften, FSR, Konvent und Senat muss geschaffen werden und für die Studierenden leicht verständlich zusammengefasst werden. Erasmus-Studierende bekommen wenig Informationen über die Studierendenvertretung und wissen damit kaum etwas über die Abläufe.

Termine werden im Allgemeinen zu spät kommuniziert, so dass Studierenden nicht an den hochschulöffentlichen Sitzungen der Gremien teilnehmen können.

Inhaltliche Kritik und Anregungen

Das inhaltliche Feedback ist sehr vielseitig. Es wird die Willkür von Professor*innen kritisiert, gegen welche die Studierendenvertretung besser vorgehen sollte. Dazu müsse es eine bessere Möglichkeit geben, solche Fälle zu sammeln und zu dokumentieren, damit sie nicht vergessen werden. Zudem sollen Evaluationsergebnisse stärkeren Einfluss auf die Stellung des Professors an der Uni haben. Sehr ausführlich wurde die Ungerechtigkeit bei der Transparenz und Fairness von Benotungen an gewissen Lehrstühlen thematisiert. So kommt ein Gefühl der Ohnmacht auf, dass entsprechende Dozierende mit ihrer Art, die Lehre zu gestalten ohne Kontrolle durchkommen. Keine Evaluation der Lehrveranstaltungen und ein nicht respektvoller Umgang mit den Studierenden kommen dabei zusammen.

Des Weiteren wird gefordert, dass die Benotung von Prüfungsleistungen transparenter gestaltet werden muss, um die Benotung zu nachzuvollziehen.

Eine weitere Forderung betrifft den Mitschnitt von wichtigen Veranstaltungen per Video. Zudem soll die Mülltrennung an der Uni durchgesetzt werden.

Ansprechpartner zu den einzelnen Studiengängen seien teilweise nicht erreichbar oder vorhanden, sodass häufig Studierenden von einer Stelle zur nächsten weitergeschickt werden.

Die studentische Vollversammlung im November 2017 wurde als wenig informativ empfunden und mehr Details wären wünschenswert gewesen. Die Studierendenvertretung soll sich nicht hinter der Aussage verstecken, dass es momentan keine großen Themen gäbe. So wird gefordert, dass die Vollversammlungen wieder in den Mittelpunkt der Arbeit der Studierendenvertretung rücken.

Zum Teil wurde kritisiert, dass sich die StuVe mit Themen wie beispielsweise der Sperrstunde beschäftigt, die nicht zum Aufgabenbereich der StuVe zählen. Die Mensasituation an der Erba mit ihren zu kurzen Öffnungszeiten ist ein Thema, dem sich die StuVe mehr annehmen muss. Zudem wurde gefordert das Studentenwerk Würzburg stärker zu kritisieren, keine Übergangslösung für den Neubau von Teilen des „Pestheims“ anbieten zu können. Zudem wurde die StuVe aufgerufen, sich für ein gutes optionales Semesterticket im VGN einzusetzen, dass nicht so teuer und unpraktisch wie das Erlanger-Modell ist. Insgesamt wurde das Semesterticket im VGN von mehreren Studierenden explizit gefordert.

Parteipolitische Ziele einzelner Vertreter sind unangebracht. Prestige-Anträge brächten die Masse der Studierenden nicht weiter. Hier sei ist mehr Pragmatismus gefragt.

Es wird gefordert, dass Lehrveranstaltungen evaluiert werden müssen. Nur so haben Studenten eine Chance klar Defizite aufzuzeigen und diese zu besprechen. Insbesondere schlechte Dozenten fürchten jedoch Evaluationen und führen deshalb keine Evaluationen durch. So kann nie kann nachgewiesen werden, wie über Jahre hinweg Studierende unter unfairen Bedingungen und Willkür studieren mussten.

Generell soll die Studierendenvertretung mehr Wertschätzung untereinander üben und die Studierende lieber durch Inhalte überzeugen, anstatt persönlichen Disput an den Tag zu legen. Dazu gehöre es auch weniger belanglose Themen anzusprechen und die wichtigen Probleme anzupacken.

Methodik der Umfrage

In Sachen Methodik in der Umfrage wurde kritisiert, dass es oft keinen „weiß nicht/Keine Angabe“ Button gab. So haben viele die mittlere Option gewählt, was sich auch in der Umfrage zeigt. Auch die Filterführung habe zum Teil nicht funktioniert. Es wurde gefordert, Onlineumfragen in jedem Semester zu machen und nicht nur jedes Wintersemester.