Icon der Studierendenvertretung Bamberg

Wahlergebnis bringt Verän­derungen

5.07.2023 | Hochschulwahlen, Senat, Studierendenvertretung, StuPa, Wahlbeteiligung

Vom 20. bis zum 27. Juni 2023 konntet ihr bei den Hochschulwahlen eure Stimme abgeben. Inzwischen ist das Wahlergebnis eingetroffen. Es bringt einige Veränderungen in der Zusammensetzung der Studierendenvertretung mit sich.

Zwei Gruppen weniger im Studierendenparlament

Im größten Organ der Studierendenvertretung stellt weiterhin die Bamberger Grün-Linke Studierendeninitiative (BAGLS) die meisten Abgeordneten. Sie gewinnt zwei Sitze dazu und ist mit 10 Personen vertreten. Die Juso-Hochschulgruppe, die AStA-Liste und der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) konnten je zwei Sitze erringen. Weiterhin mit einer Person vertreten ist die Liberale Hochschulgruppe (LHG).

Die Unabhängige Studierendeninitiative (USI) war nicht erneut angetreten und zieht sich somit aus der Hochschulpolitik zurück. Ebenfalls nicht mehr im Parlament vertreten ist der Sozialistisch-Demokratische-Studierendenverband (SDS), der zuletzt mit den Jusos und der AStA-Liste kooperiert hatte.

Sitzverteilung im Studierendenparlament
Sitzverteilung im Studierendenparlament 2023/24: BAGLS (10), Jusos (2), AStA-Liste (2), RCDS (2), LHG (1), GuK (4), HuWi (4), SoWi (4), WIAI (4), Bunte Linke Liste (2)

Senatsplätze gehen erneut an die Bunte Linke Liste

Im letzten Jahr gingen erstmals seit längerer Zeit beide Senatsplätze an eine Liste. Mit dem diesjährigen Ergebnis konnte die Bunte Linke Liste ihre beiden Plätze verteidigen. Francesca Hilgner (AStA-Liste) und Antonia Schmutterer (Jusos) errangen die meisten Stimmen.

Fotografie von Francesca Hilgner und Antonia Schmutterer
Francesca Hilgner (links, AStA-Liste) und Antonia Schmutterer (Jusos) sind unsere studentische Vertretung im Senat. Bildrechte: Bunte Linke Liste

In ihrem Wahlkampf hatten sich beide für die Bereiche Diversität, Mitbestimmung und Soziales stark gemacht. Zu ihren Forderungen gehörten bezahlbare Mensapreise und Wohnheimmieten, ein Tarifvertrag für Studierende, die Repräsentanz von FLINTA*-Personen und die Verfasste Studierendenschaft.

Leicht gestiegene Wahlbeteiligung

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Wahlbeteiligung bei fast allen Organen leicht gestiegen. Sie liegt damit allerdings weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Im Bayernvergleich liegt die Universität Bamberg damit im Mittelfeld.

Wir wünschen allen Gewählten viel Erfolg für die im Oktober beginnende Amtszeit!

Offenlegung: Da sich im Bereich der Fachschaften aktuell noch Änderungen ergeben könnten, wurden diese Ergebnisse nicht in diesem Post behandelt.

Icon der Studierendenvertretung Bamberg Fleisch auf Eis

Manche Gerichte leben vom Fleisch

1.06.2023 | Amnesty, ERBA-Cafeteria, Mensa, Semesterticket, Studentenwerk, StuPa

Zuletzt hatte das Studierendenparlament vielseitige Kritik am Studentenwerk geäußert. Im Gespräch mit der Studierendenvertretung bezog das Studentenwerk am 24. Mai Stellung zu den Forderungen und Beschwerden und verteidigte das Angebot an Fleisch. Außerdem gab es Updates zur aktuellen Lage des Studentenwerks.

Keine rosigen Zeiten

Einfach ist die Lage des Studentenwerks aktuell freilich nicht. Der allgemeine Personalmangel in der Branche sei gemäß Geschäftsführer Michael Ullrich eine Katastrophe, die alle bayerischen Studentenwerke trifft. Um attraktiver zu werden, setze man inzwischen nicht mehr auf Saisonarbeit. Bei der Vergütung sei man jedoch an den Tarifvertrag gebunden, der erst im Herbst neu verhandelt wird. Zudem sei der Krankenstand nach wie vor hoch.

Dazu kommt, dass die Umsätze um 21 bis 40 Prozent im Vergleich zu 2019 eingebrochen sind. Nur eine Mensa des Studentenwerks schreibt aktuell schwarze Zahlen. Auch dieses Problem sei bei anderen Studentenwerken ähnlich. Die Landes-ASten-Konferenz, die die bayerischen Studierendenvertretungen vereint, fordert deshalb unter anderem eine Erhöhung der Zuschüsse.

Mensen offen halten, wo es geht

Aktuell agiere das Studentenwerk nach der Devise, den Status Quo bestmöglich aufrechtzuerhalten. Dafür können Einrichtungen auch einmal früher schließen und später öffnen. „Irgendeinen Tod muss man sterben“, befand Gregor Henneberger, Leiter der Abteilung Hochschulgastronomie. Die Essensausgabe am Markusplatz, die finanziell einkalkuliert sei, können aktuell nicht stattfinden, da hierfür schlicht das Personal fehle.

Auf die Forderung nach einer vegan-vegetarischen ERBA-Cafeteria antwortete das Studentenwerk mit folgendem Plan: Das Essen solle an zwei Tagen vegan, einmal vegetarisch und einmal mit Fleisch zubereitet werden. Gänzlich auf Fleisch zu verzichten ginge aufgrund des Allgemeinversorgungsauftrags nicht. Und Fleisch komponentenweise dazuzureichen – dazu kommentiert das Studentenwerk: „Manche Gerichte leben vom Fleisch.“ Außerdem sei der logistische und hygienerechtliche Aufwand in der kleinen Cafeteria größer, als die Studierenden dies wahrnähmen.

Entgegen dem Eindruck der Studierendenvertretung seien außerdem die Portionsgrößen nicht verändert worden. Es wurde gebeten, eine Liste mit den Gerichten zu erstellen, die als nicht sättigend betrachtet werden. Einsendungen nimmt die Studierendenvertretung gern unter dieser Email-Adresse entgegen.

Semesterticket: Ein Verhandlungsdesaster?

Auf starken Widerspruch traf die Positionierung des Studierendenparlaments, die die Verhandlungen zum Upgrade auf das 49-Euro-Ticket als desaströser Fehlschlag bezeichnete. Verhandlungspartner seien hierbei die Stadtwerke gewesen, die die Upgrade-Lösung nicht umsetzen könnten. Dafür fehle die eigene Ticketverkaufsinfrastruktur. Die Studierenden sollten sich nicht beim Studentenwerk beschweren, sondern bei der Stadtverwaltung und den Stadtwerken lobbyieren.

Da kurz vor dem Gespräch medial über ein mögliches bundesweites Pflicht-Semesterticket berichtet wurde, war auch dies Thema. Der freie zusammenschluss von student*innenschaften, der die Studierenden auf Bundesebene vertritt, hat die fehlende Beteiligung der Studierenden an den Verhandlungen bereits stark kritisiert.

Zwischen dem Studentenwerk und der Studierendenvertretung bestand Konsens darüber, dass dieses Ticket nicht für alle Bamberger Studierenden attraktiv wäre. Sollte das bisherige Semesterticket dafür jedoch erst einmal abgeschafft werden, ist die Wahrscheinlichkeit gering, es zu den bisherigen Konditionen erneut auszuhandeln

Ein paar Lichtblicke

Es wurde erneut angekündigt, dass ein Testmonat stattfinden solle, in dem der CO2-Fußabdruck der Gerichte ausgeschildert werde. Dabei wolle man den Effekt auf das Kaufverhalten messen. Von der Studierendenvertretung war dies bereits vor einiger Zeit eingefordert worden.

Die neuen Blöcke des Wohnheims in der Pestalozzistraße sollen ab dem Wintersemester, spätestens aber ab April bezogen werden, sofern es genügend Bewerber:innen gibt. Die Kaltmiete wird mit 255 Euro höher als geplant ausfallen, weil Kapitalmarktmittel aufgenommen werden mussten. Das Studentenwerk geht allerdings davon aus, dass das Wohnheim nicht direkt voll besetzt wird. Es will prüfen, ob ein außerplanmäßiger Wechsel in die neuen Blöcke für bestehende Mietverträge ermöglicht werden kann.

Die Ketchupspender, die das Studierendenparlament zuletzt forderte, sollen bis Ende des Semesters eingeführt werden.

Zur Frage nach Raum für studentische Stände, die im Zuge der Amnesty-Debatte aufkam, gab das Studentenwerk bekannt, dass Stände der Studierendenvertretung ohne Entgelt erlaubt werden sollen, auch wenn es dabei um Ticketverkäufe gehe. Ansprechpartner sei direkt das Studentenwerk, falls der Dienstleister CampusDirekt hier anderweitig urteilen sollte.

Icon der Studierendenvertretung Bamberg Ketchup auf einem Sandwich

Frustration über das Studen­tenwerk­, IT-Heraus­for­der­­­ungen und Gebäu­d­e

18.05.2023 | ChatGPT, ERBA, Ketchup, Semesterticket, Studentenwerk, StuPa, Uni-Cup, Updates, Vollversammlung

Die siebente Sitzung des Studierendenparlaments behandelte insgesamt neun Anträge. Besonders eine allgemeine Frustration über das Studentenwerk sorgte für Gesprächsbedarf. Weiterhin relevant waren die Auswirkungen von ChatGPT auf die Lehre, der Uni-Cup, die Universitätsgebäude, Updates im Rechenzentrum und die Kurse des Sprachenzentrums.

Termine und Veranstaltungen

Der Termin für die studentische Vollversammlung steht fest: Am 21. Juni sollen in der Zeit zwischen 14 und 16 Uhr keine Lehrveranstaltungen stattfinden, damit möglichst viele Studierende sich beteiligen können. Der Termin liegt bewusst am Auftakt der Hochschulwahlen, um offene Fragen zur Wahl zu klären.

Vom 18. bis zum 21. Mai findet das kontakt-Festival des AStA Bamberg e. V. statt. Als Helfer:innen kann man sich auf dieser Website melden. Zur allgemeinen Zusammenarbeit zwischen dem AStA und der Studierendenvertretung, die während der Pandemie eingeschlafen war, gab es Ende April ein Gespräch. Künftig soll es wieder einen stärkeren Austausch geben.

Wachsende Unzufriedenheit mit dem Studentenwerk

Noch in der letzten Sitzung hatte das Studierendenparlament eine Upgrade-Option vom Semesterticket auf das 49-Euro-Ticket gefordert. Kurz darauf hatte das Studentenwerk bekannt gegeben, dass die Verhandlungen gescheitert seien und ein Upgrade nicht möglich sei.

Die anwesenden Abgeordneten zeigten sich enttäuscht und unzufrieden über diesen Ausgang. Lysander Buntfuß (LHG) sprach von einem „Fehlschlag auf allen Ebenen“. In einem Antrag, der einstimmig ohne Gegenstimmen angenommen wurde, forderte die Liberale Hochschulgruppe entsprechend erneut eine Upgrade-Lösung.

In Anbetracht der finanziellen Situation vieler Studierender und dem nun zwanghaften Doppeltbezahlen durch Erwerb des Semester- & Deutschlandtickets sieht das Studierendenparlament den Ausgang der Verhandlungen durch das Studentenwerk als desaströs an und als Abkehr von der Pflicht des Studentenwerks zur Vertretung studentischer Interessen gegenüber den Verkehrsverbünden.

aus dem Beschluss „Ermöglichung einer Upgradelösung und Einbezug in die Verhandlungen“

Insbesondere nachdem bundesweit einheitliche Lösungen angekündigt worden waren, verwundert der Verhandlungsfehlschlag des Studentenwerks. Für alle weiteren Verhandlungen zwischen dem Studentenwerk Würzburg und den Verkehrsverbünden fordert die Studierendenvertretung deshalb eine studentische Beteiligung. Die Verhandlungen sollen außerdem nach Auffassung des Studierendenparlaments wieder aufgenommen werden.

ERBA-Versorgung unzureichend

Ebenfalls frustriert äußerte sich die Fachschaft Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik (WIAI) zum Speisenangebot in der ERBA-Cafeteria. Zahlreiche Studierende fänden „kein für sie geeignetes Speisenangebot vor“, heißt es im entsprechenden Antragstext. Mit der einstimmigen Annahme des Antrags stellt das Studierendenparlament folgende Forderungen an das Studentenwerk Würzburg:

  • Das herzhafte warme Speisenangebot soll, wie es bereits mehrfach von Seiten des Studentenwerks angekündigt wurde, immer mindestens vegetarisch sein.
  • An mindestens zwei Wochentagen soll es vegan sein.
  • Fleischbeilagen können, wie vom Studentenwerk immer wieder betont, komponentenweise und optional dazu gereicht werden.
  • An Tagen mit nicht veganem Warmspeisenangebot sollen vegane Brötchen, Salat-Bowls oder andere Alternativangebote in ausreichendem Umfang und angemessener Vielfalt zur Verfügung stehen.
  • In der vorlesungsfreien Zeit ist die Versorgung der ERBA mindestens während der Klausurenphase vollumfänglich sicherzustellen.
  • Die ERBA-Cafeteria soll an allen Wochentagen, einschließlich freitags, von 8 bis 15 Uhr geöffnet sein.
  • Schon ab der ersten Vorlesungswoche soll der Speiseplan mit Preisangaben und Kennzeichnung vegetarischer/veganer Speisen bereits eine Woche im Voraus digital und analog zur Verfügung stehen.
  • Süßspeisen sollen im Sinne dieses Antrags nicht als warme Speisen gelten.
  • Portionsgrößen sollen wieder sättigend sein.

Giuliano Wurster (SOWI) zeigte sich verständnisvoll: Obwohl alle Studierenden den gleichen Semesterbeitrag zahlten, seien die Studierenden an der ERBA strukturell benachteiligt. Weiterhin wurde aus den Reihen der Abgeordneten angemerkt, dass die Entwicklung der Preise und Portionsgrößen alle Standorte betreffen. Auch dort rege sich Frustration über das Studentenwerk.

Kleine Änderung für die Essensausgabe

Künftige Sitzungen des Studierendenparlaments dürften sich also wieder mit diesem Thema befassen. Die Reaktion des Studentenwerks dürfte spätestens am 25. Mai deutlich werden, wenn die Studierendenvertretung sich zu einem Gesprächstermin mit der Geschäftsführung des Studentenwerk trifft.

Eine erste Änderung könnte das Studentenwerk bis dahin schon angegangen sein: Auf Antrag der Bamberger Grün-Linken Studierendeninitiative (BAGLS) beschloss das Studierendenparlament nach Kurzer Diskussion über Mayo, Senf und Ketchupkeller folgende Bitte an das Studentenwerk:

Das Studierendenparlament bittet die Mensa des Studentenwerks Würzburg, die 17ml Ketchup-Portionsbeutel durch größere Ketchupspender (vgl 10 Liter Ketchup-Kanister mit Dosierpumpe) zu ersetzen.

aus dem Beschluss „Ketchup-Spender in der Mensa“

Offenlegung: Der Beitragsautor ist gleichzeitig Verfasser des Antrags „Versorgung in der ERBA-Cafeteria verbessern“. Wie üblich werden in diesen Fällen die Texte von weiteren Redakteur:innen aus dem Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Interne Kommunikation redigiert.

Herausforderungen im Digitalen: ChatGPT und Updates

Andernorts wurden Large Language Models wie ChatGPT und Barde für den Einsatz im Studium schon rundheraus erlaubt oder abgelehnt. Da in Bamberg einzelne Lehrstühle jeweils ihre eigenen Regelungen treffen, regte die Liberale Hochschulgruppe in einem Antrag eine universitäre Taskforce zu diesem Thema an.

Die Landes-ASten-Konferenz hatte sich zu diesem Thema bereits positioniert und auch in der Ständigen Kommission für Lehre und Studierende war ChatGPT bereits Thema. Das Sprachenzentrum veranstaltet dazu voraussichtlich eigene Schulungen für Dozierende, nachdem diese zum Teil ihre Portfolio-Prüfungsformate eingestampft hatten. Das Studierendenparlament sah hier weiterhin Handlungsbedarf und nahm den Antrag bei einer Enthaltung an.

Ebenfalls von der Liberalen Hochschulgruppe stammt ein Antrag, der den IT-Service auffordert, „größere, nicht sicherheitsrelevante Updates auf Tage außerhalb von Prüfungs- und Lehrzeiten zu verschieben“. Der Antrag war entstanden, nachdem zuletzt FlexNow für mehrere Tage nicht zur Verfügung stand und auch der VC Probleme hatte. Der Antrag wurde einstimmig ohne Enthaltungen angenommen.

Alte und neue Universitätsgebäude

Es bleibt informatisch: Die Fakultät WIAI soll in einigen Jahren wieder an einen gemeinsamen Standort ziehen. Schon an der Wahl der Gutenbergstraße als Zweitstandort waren die Studierenden nicht beteiligt. Das Studierendenparlament fordert dadurch auf Antrag der Liberalen Hochschulgruppe und der Fachschaft WIAI, dass in die entsprechenden Arbeitsgruppen und Gremien jeweils ein:e studentische:r Vertreter:in aufgenommen werden soll.

Zur Instandsetzung bestehender, in die Jahre gekommener Hörsäle brachte der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) einen Antrag ein: Die Universitätsleitung solle Hör- und Seminarsäle im Innenstadtbereich renovieren. Auf Widerspruch stieß ein Vorschlag zur Umsetzung.

Das Studierendenparlament fordert die Universitätsleitung auf, eine Renovierung der Hör- und Seminarsäle besonders im Bereich der Innenstadtstandorte ins Auge zu fassen. Hierbei schlagen wir vor, auch auf ehrenamtliche Unterstützung aus den Kreisen der Studierenden oder der hochschulnahen Gruppen zum Beispiel bei Schönheitsreparaturen hinsichtlich der Wände zurückzugreifen.

aus dem Antrag „Hörsäle renovieren“ des RCDS

In Abwesenheit des Antragstellers wurde der Antrag zunächst zurückgezogen.

Zurückgezogene Anträge

In einem zweiten Antrag des RCDS ging es um asynchrone Lehrangebote des Sprachenzentrums, die aus Sicht der Antragstellenden keinen Mehrwert gegenüber Onlineangeboten wie Sprachlernapps böten. Nachdem der genaue Sachverhalt, auf dem der Antrag beruht, unklar war, und am Folgetag ohnehin der Beirat des Sprachenzentrums tagte, wurde die Behandlung des Antrags vertagt.

Ebenfalls für Diskussionen sorgte der zweite Antrag der BAGLS, in dem sie einen „Uni-Cup für alle mit (vorerst nicht paritätisch) quotierten Fußballteams in Bezug auf Geschlecht“ forderten. Dies richtete sich implizit an die Veranstalter:innen des Uni-Cups, die Unabhängige Studierendeninitiative (USI), die ebenfalls im Studierendenparlament vertreten ist.

Nachdem die Anmeldungen für den diesjährigen Uni-Cup schon geschlossen sind und die beiden betroffenen politischen Gruppen im direkten Gespräch ihre gegenseitige Unterstützung für das Anliegen deutlich machten, zogen die BAGLS ihren Antrag zurück. Zuvor war ein Geschäftsordnungsantrag auf Nichtbefassung gescheitert.

Icon der Studierendenvertretung Bamberg Prof. Fischbach und verschiedene Parlamentarier:innen in der Sondersitzung des Studierendenparlaments

Präsident: “Wir halten auch etwas mehr Meinungs­vielfalt aus!”

17.02.2023 | Amnesty International, Hochschulnahe Gruppen, SpRat, StuPa

Nachdem im vergangenen Dezember das Verbot eines Informationsstands der hochschulnahen Gruppe Amnesty International für Furore gesorgt hatte, lud das Studierendenparlament am vergangenen Dienstag in einer Sondersitzung einen besonderen Gast ein. Der Präsident der Universität, Prof. Fischbach, stellte sich den Fragen der Anwesenden.

Gebotene Neutralität

Bei der erwähnten Aktion Ende 2022 wollte Amnesty International auf die Menschenrechtslage bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar aufmerksam machen. Der Stand war damals abgelehnt worden, was die Universitätsleitung später mit einem Verweis auf das Neutralitätsgebot begründete.

„[…] Die Universitäten müssen sich als staatliche Einrichtungen politisch neutral verhalten. […] Nach Sichtung der Flyer wurde deutlich, dass nicht allein auf die prekäre Menschenrechtssituation hingewiesen, sondern auch die FIFA direkt angeklagt werden sollte. Dadurch erhielt der Infostand eine politische Färbung, die unseres Erachtens mit dem Neutralitätsgebots nicht zu vereinbaren war und somit eine Genehmigung nicht ausgesprochen werden konnte. […]“

Universitätskanzlerin Dr. Dagmar Steuer-Flieser in der damaligen Begründung des Ablehnungsbescheids

In der Studierendenvertretung, die sich schon zuvor mit Amnesty International solidarisch erklärt hatte, erzeugte diese Angelegenheit einigen Unmut. Auch auf Instagram erhielt der Protest dagegen viel Zuspruch.

Reaktionen auf den Instagram-Post der StuVe Bamberg

Meinungsvielfalt können wir aushalten

Am Dienstag nun entschuldigte sich Prof. Fischbach für die Unannehmlichkeiten. Er warb für Verständnis, dass derartige Angelegenheiten über Jahre hinweg von der Universität in ähnlich restriktiver Weise gehandhabt worden waren. Das sei auch ein Überbleibsel aus der Zeit seines Vorgängers. Die aktuelle Universitätsleitung, die erst vergleichsweise kurz im Amt ist, werde es für hochschulnahe Gruppen künftig erleichtern, auch kontroversere Themen zu präsentieren.

Mit diesem Eingangsstatement begann die Aussprache. Vertreter:innen von Amnesty International wollten wissen, was sich konkret ändern werde, denn schon im Dezember hatte es sich ja um eine Einzelfallentscheidung gehandelt. Prof. Fischbach versicherte, dass ähnlich gelagerte Angelegenheiten in Zukunft genehmigt werden würden. Die vielfältigeren Meinungen auf dem Campus werde man dann aushalten.

Dies gelte allerdings nur für die Flächen, die der Universität selbst gehören. Im Einflussbereich des Studentenwerks Würzburg könne die Universität nichts unternehmen. Es gebe jedoch genügend Raum auf den Flächen der Universität.

Was sich künftig ändern soll

Im weiteren Verlauf wurden viele Kritikpunkte am aktuellen Handeln der Universität geäußert. Es sei nicht transparent, welche Kriterien für genehmigte politische oder aktivistische Aktionen gelten. Die hochschulnahe Gruppe des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) merkte an, dass auch der Prozess sehr unterschiedlich sei. Mal würden Flyer vorab gesichtet, in anderen Fällen wiederum nicht.

Prof. Fischbach zeigte sich offen für Verbesserungen. Die Anforderungen an die Gruppen sollen transparent in einem Merkblatt zusammengefasst werden, das mit dem Sprecher:innenrat abgesprochen wird. Die Genehmigungen sollen künftig einem einheitlichen Verfahren folgen.

Wer gilt als hochschulnahe Gruppe?

Gegenstand der Debatte war auch der Status als hochschulnahe Gruppe. Aktuell gilt, dass sich Gruppen bei der Universität melden müssen, um diesen Status zu erhalten. Hierfür sind die Namen und Unterschriften von sieben Mitgliedern notwendig sowie eine jährliche Rückmeldung. Die Gruppen werden dann auf der Seite der Universität gelistet und dürfen Veranstaltungen auf Antrag durchführen.

Die Liberale Hochschulgruppe kritisierte hier, dass auch kleinere Gruppen sich legitim an der Universität engagieren können sollten. Der DGB-Hochschulgruppe war vor allem die Mitteilung und Anzahl der Namen ein Dorn im Auge, die aus ihrer Sicht zur Akkreditierung nicht notwendig seien.

Kurz war noch in der Diskussion, ob das Studierendenparlament über den Status als hochschulnahe Gruppe entscheiden solle. Nach dem Austausch über die Vor- und Nachteile einer solchen Regelung kamen die Anwesenden überein, zunächst mehr Transparenz in das bisherige Genehmigungsverfahren zu bringen. Nach einem halben Jahr könne dann evaluiert werden, wie gut das funktioniert hat.

Icon der Studierendenvertretung Bamberg Die beiden Senator:innen an der unteren Brücke.

Elf Fragen an unsere Senatorinnen

30.11.2022 | BAGLS, Bunte Linke Liste, Hochschulwahlen, Queer Community, Senat

Beate Conrad und Judith Steinbrecher (beide Bunte Linke Liste) sind seit diesem Semester die beiden studentischen Senatorinnen. Wir haben mit ihnen über ihren Hintergrund, ihre Pläne und ihre Rolle an der Uni gesprochen.

Hallo ihr beiden. Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt. Erzählt zu Beginn doch erst einmal etwas über euch. Wer seid ihr, was studiert ihr und warum engagiert ihr euch in der Studierendenvertretung? 

Judith: Ich bin Judith Steinbrecher, 21 Jahre alt. Ich studiere jetzt im 7. Semester im Bachelor Psychologie und ich bin schon, als ich im ersten Semester 2019 mit der Uni angefangen habe, instant über die Queer Community Bamberg in die Bunte Linke Liste reingerutscht. Ich bin mit der wunderbaren Beate tatsächlich gewählt worden, was ziemlich cool ist, dass mal sozusagen nur die eine Bunte Linke Liste reingekommen ist.

Und ja, warum Studierendenvertretung? Ich finde es eigentlich schon immer cool, in administrativen oder organisatorischen Strukturen dabei zu sein, auch wenn ich selber eher Macherin bin, würde ich sagen. Aber ich finde es auch wichtig, wenn man Ideen hat, dass man sich da einbringen kann und so weiter. 

Beate: Ich bin Beate, 21 und jetzt im 5. Semester – auch Psychologie. Ich bin auch über die Bunte Linke Liste reingekommen. Vor einem Jahr schon, also 2021, bin ich ziemlich ins kalte Wasser geworfen worden und ins Studierendenparlament (StuPa) gewählt worden. Da war ich ganz neu bei der Bamberger Grün-Linken Studierendeninitiative (BAGLS), und habe, ohne vorher wirklich viel zu wissen, viel mitgearbeitet, auch im Sprecher:innenrat, und konnte so einfach mal gucken: Wie ist das denn? Haben Studierende ein Mitspracherecht? Wie können wir vor allem studentische Interessen an die Unileitung ran bringen?

Und ich habe auch gemerkt, dass es sehr sinnvoll ist, dass es da Leute gibt, die sich engagieren und denen das am Herzen liegt. Dann war der Senat – oder die Senatsliste – so ein bisschen der nächste Step, um eben, wenn man sich eh schon auskennt, dann auch wirklich mit Stimmrecht beteiligt zu sein.

Ihr seid seit diesem Semester die beiden studentischen Senator:innen. Was ist das überhaupt? 

Beate: Der Senat ist an der Universität das Gremium, das alle wichtigen Sachen, die die Uni und die Studiengänge betreffen, beschließt. Da sind verschiedene Leute vertreten, verschiedene Professor:innen, die Frauenbeauftragte, die Unileitung als Beratung und eben auch zwei studentische Vertreter:innen. Darüber hinaus sind unsere Aufgaben als Senatorinnen, die studentische Stimme zu tragen und auch die Beschlüsse des Studierendenparlaments im Senat mit zu vertreten. Wir sind aber auch Schnittstelle in viele Richtungen. Also auch zu den Studis, die uns ja selbst direkt gewählt haben. 

Judith: Und wir haben da nicht nur die Senatssitzungen, sondern auch noch die Hochschulratssitzungen, wo auch noch zusätzlich zum Senat externe Persönlichkeiten aus dem gesellschaftlichen Leben drin sind. Wir sind ja unabhängig als Senatorinnen in verschiedenen Abstufungen der Studierendenvertretung – im Sprecher:innenrat, beim StuPa, wo auch immer – überall mit dabei. Und das ist irgendwie auch was, was ich persönlich ganz cool finde, wenn man überall so ein bisschen Mäuschen spielen kann und überall irgendwie was mitbekommt, was passiert, und das dann weitreichend weitertragen kann.  

Es ging schon um die vielen Gremien, in denen ihr sitzt. Da stellt sich die Frage: Ist das nicht etwas langweilig? Was treibt euch an, euch daran zu beteiligen? 

Judith: Ich hatte, bevor ich in den Senat gewählt wurde, immer den Gedanken: Oh mein Gott, das ist so viel, man muss sich in so viele Dinge einlesen. Es ist tatsächlich meines Erachtens weniger, als man denkt. Ich finde es per se nicht langweilig. Es ist zum Beispiel interessant, zu entdecken, auf welche Dinge Priorität gelegt wird, auch zum Beispiel in der Unileitung – worüber dann tatsächlich geredet wird.

Beate: Ja, das trifft es ganz gut. Auch wenn die Strukturen langweilig erscheinen können, sind es ja die Inhalte, die es dann interessant machen. Vor allem mitzubekommen, was hat denn die Unileitung überhaupt geplant für die Universität Bamberg, die ja unser Lebensmittelpunkt geworden ist, seit wir hier studieren, und wo wir ja nicht nur studieren, sondern uns auch engagieren, wo die ganzen Freundeskreise sind und wo man mittags zu Mittag isst. Und da zu gucken, wie läuft das dann bei den Entscheidungsträger:innen, das macht es spannend. 

Im Senat habt ihr zwei der elf Stimmen. Wie ist euer Eindruck: Nehmen die Professor:innen und die anderen Verantwortlichen der Uni die Anliegen der Studierenden ernst? 

Beate: Natürlich ist unser Einflussbereich eingeschränkt. Wir sind immer noch in Bayern und wir sind mit diesen zwei Stimmen natürlich auch nicht so vertreten, dass wir da Entscheidungen maßgeblich – über Stimmrecht zumindest – beeinflussen können. Das letzte Jahr über hatte ich aber immer den Eindruck, dass wir durchaus ernst genommen werden, dass uns zugehört wird und dass, wenn wir Anliegen haben, die auch zumindest aufgegriffen werden. Ich habe das Gefühl, es ist ein sehr wertschätzender Umgang.

Judith: Ich finde, mit dem Mittelbau sozusagen, also mit den ganzen Gruppen, die es dazwischen gibt, wie der Antidiskriminierungsstelle, oder Professor Wolstein, der sich um Menschen mit Behinderung an der Universität kümmert, kann man sich sehr gut an kleinere Stellen richten, wenn man konkrete Anliegen hat. Vielleicht ist es auch gar nicht immer unbedingt nötig oder gewinnbringend, wenn man immer gleich an die Unileitung geht.

Ihr beide seid über die Bunte Linke Liste in den Senat gekommen. Welche Rolle spielt euer politischer Hintergrund für die Arbeit, die ihr macht? 

Judith: Schon eine große. Man macht sich ja schon Gedanken, was man erreichen will oder was einem wichtig ist. Dafür ist es natürlich maßgeblich, was man vorher gemacht hat. Ich war mal Tutorin im Wohnheim, insbesondere für internationale Studis. Und da kriegt man einfach eins zu eins mit so, was halt nicht gut läuft in den Wohnheimen, zum Beispiel, wenn man sich jetzt die Zusammenarbeit mit dem Studentenwerk anguckt. Und ich meine, allein schon aus meinem queer-intersektionalen politischen Ideal heraus ergibt sich natürlich für mich an manchen Punkten einfach eine bestimmte Agenda. Also wenn zum Beispiel automatische englische Übersetzungen von irgendetwas angefertigt werden sollen oder irgendwelche Barrieren für internationale Studis beseitigt werden sollen. 

Beate: Ja, würde ich auch sagen. Auch wenn wir jetzt nicht konkret Forderungen stellen in diesem Amt und durchsetzen, können wir halt mit unserem politischen oder inhaltlichen Hintergrund dafür sorgen, dass eben auch Stimmen gehört werden, die normalerweise nicht gehört werden. Dass zum Beispiel internationale Studierende, aber auch generell Menschen, die es einfach schwerer haben an der Uni, die Barrieren haben, die andere Studis nicht haben, dass die eine Stimme bekommen. Dass wir mitreden können beim Studiwerk, wenn es zum Beispiel um Wohnheimplätze geht, um bezahlbaren Wohnraum, wenn es um Themen der Nachhaltigkeit geht, denn die Klimakrise wird auch die Universität erreichen.

Wo liegen eurer Meinung nach aktuell die größten Probleme, was das Studium in Bamberg angeht? 

Beate: Was alle Studis gerade mehr belastet als sonst ist natürlich die finanzielle Lage. Was wir auch in den letzten Monaten mitbekommen haben, gerade für internationale Studierende, ist, dass es wahnsinnig verwirrend sein kann mit den ganzen Onlinediensten und den verschiedenen Webseiten, die dann teilweise schon auf Englisch, teilweise aber auch nicht auf Englisch verfügbar sind. Und dass man seine Mensa-Karte nur mit einem deutschen Konto aufladen kann. Das sind lauter Sachen, die es erheblich erschweren, wenn man nicht zu den Studis gehört, die schon immer in den Strukturen irgendwie drin sind.

Judith: Ja, und auch einfach die Gestaltung von Studieren. Was sind so Lösungen, um das Studium vielleicht auch an der Universität Bamberg neu zu gestalten, auch, was Digitalisierung angeht, was hybride Modelle angeht und so weiter? Ich meine, klar, da sind wir jetzt noch ein bisschen im Eingrooven drin, aber generell einfach studentisches Leben in der Universität sozusagen zu gestalten.

Habt ihr besondere Projekte für eure Amtszeit? Wenn ihr jeweils zwei Wünsche hättet, was würdet ihr im nächsten Jahr direkt umsetzen?

Beate: Ich glaube, Wunsch ist ein gutes Stichwort, weil, dass in einem Jahr an der Uni sich was maßgeblich verändert, ist sehr optimistisch gedacht. Also, es wäre natürlich super, wenn die Uni, was Energie angeht, unabhängig wäre und überall Solarpanels hätte und wir einfach 100 % ökologischen Strom beziehen würden, der am besten auch noch vom eigenen Hausdach kommt und so. 

Judith: Das wäre echt premium. 

Beate: Und alle Lehrstühle, alle universitären Gremien und alles – ich fände es wahnsinnig nice, wenn in einem Jahr alles paritätisch besetzt wäre. Das heißt, dass zum Beispiel nicht nur wie gerade 33 Prozent der Professuren an Frauen oder FINTA*-Personen vergeben sind. Über 60 Prozent der Studierenden an der Universität Bamberg sind weiblich gelesene Personen.

Judith: Es kam bei uns jetzt in den letzten Wochen immer wieder hoch: so eine zentrale Stelle für alles, wie ein Riesenkalender, von dem alle wissen, und da findet man wirklich alles. Da tragen sich alle Hochschulgruppen ein, alle Fachschaften und Professor:innen. Man weiß einfach, okay, ich habe irgendwie Bock, mir eine Veranstaltung die nächsten Tage anzugucken, was läuft denn jetzt so. Öffentlich, außerhalb der Universitätskurse, der Studiumskurse. Das fände ich mega nice.

Dazu kommt: In meiner Erinnerung sind die Beziehungen zum Studiwerk immer sehr … kontrovers oder sehr ambig. Und ich bin einfach wahnsinnig gespannt auf das Studiwerk. Also, was von denen kommt, was da irgendwie so Fahrtrichtung ist. Das Studiwerk ist so ein großer Bestandteil in unserem universitären Leben, dass auch da mal mehr auf Studierende eingegangen wird, das fände ich schon gut. … Und mehr veganes Angebot in der Mensa. 

Beate: Ja, dass es jeden Tag ein veganes Angebot, also ein veganes Hauptgericht, in der Mensa gibt. 

Wo finde ich heraus, was an der Uni abgeht?

Etwas größer gedacht: Würdet ihr das europäische Studiensystem im Allgemeinen irgendwo ändern? 

Judith: Da fällt mir gerade etwas ein, was auch zu der vorherigen Frage passt: Das Erasmus-Programm. Ich finde, die Uni Bamberg hat ein eingeschränktes Erasmusprogramm. Zum Beispiel in der Psychologie gibt es super Möglichkeiten, an random Unis zu gehen, um Psychologie im Ausland zu studieren, aber in Bamberg sind sie relativ begrenzt.

Beate: Ich kenne mich leider zu wenig aus mit den Studiensystemen in anderen Ländern. Ganz grundsätzlich, aber das hat natürlich auch seine Vor- und Nachteile, bin ich kein großer Fan von Regelstudienzeiten im Bachelor-/Master-System und dass es – ich komme jetzt aus der Psychologie – da nicht möglich ist, das Studium Generale zu machen. Und generell die Chance, sich mehr Zeit zu lassen, mehr unterschiedliche Sachen zu belegen, dass es nicht ganz so verschult ist, das ist so ein bisschen ein Wunschtraum.

Und wenn man von Europa zurück geht nach Bayern, würdet ihr da etwas anpassen? 

Beate: Stichwort verfasste Studierendenschaft! Legitimierte Studierendenmitbestimmung, wie wir es in jedem anderen Bundesland in Deutschland auch haben, wäre schon ein Riesenschritt. Ich würde gern dieses neue Hochschulinnovationsgesetz noch einmal komplett neu aufsetzen. Es gab ja auch von der Landes-ASten-Konferenz viel Kritik und auch von Studierendenseite viele Ideen, wie man dieses neue Gesetz denn gestalten könnte, was da wichtig wäre. Da wurde wahnsinnig wenig umgesetzt.

Judith: Ich finde das auch generell so einen Trend. In der Psychologie haben wir es jetzt direkt durch die Reform unseres Bachelor-/Master-Systems mitbekommen, aber ich habe das Gefühl, das ist gerade generell auch auf Bundesebene Tendenz, dieses Anstreben von: Die Leute sollen sich möglichst schnell festlegen und möglichst schnell einen Abschluss machen, weil halt alle riesige Angst haben vor, sage ich jetzt mal, der Babyboomer-Generation, wenn die alle in Rente gehen. Also, meine Eltern sind selber 64er. Und wenn die halt in Rente gehen alle, dann gucken wir ein bisschen dumm aus der Wäsche. Ich denke mir aber auch so: Es ist nicht realistisch, dass der Großteil der Gesellschaft mit achtzehn schon sagen kann, was sie in zwanzig Jahren noch machen wollen. Genau das, was du eben gerade gesagt hast, dieses Zeitlassen und mehr auch Ausprobierenkönnen innerhalb des Studiengangs oder auch studiengangsübergreifend. Das wäre schon echt eine coole Sache. 

Beate: Und ein 365-Euro-Ticket für Studis, wenn wir schon dabei sind. Bezahlbarer ÖPNV für alle Studis.  

Judith: Oder zumindest eine Ausweitung – wenn wir schon zum VGN gehören, dann können wir auch mal nach Nürnberg fahren.  

Die beiden Senatorinnen Judith Steinbrecher und Beate Conrad (von links) im Interview mit dem Referat für Öffentlichkeitsarbeit
Judith und Beate (v.l.n.r.) wollen im nächsten Jahr mehr Studierende erreichen.

Apropos verfasste Studierendenschaft: Eure Liste hat bei den Hochschulwahlen 1.775 von 23.040 möglichen Stimmen erhalten. Wie zufrieden seid ihr mit eurer eigenen Legitimation angesichts der geringen Wahlbeteiligung? 

Beate: Zwei Dinge: Erstens ist es eine demokratische Wahl, und wenn es nur 600 Personen sind, die einen dann gewählt haben. Das ist ja schon einmal nicht nichts, sondern wir sind froh um jede Person, die sich engagiert und wählen geht. Das ist ja die einzige Stelle, wo wir Legitimation erlangen können durch diese demokratische Wahl.

Aber natürlich wäre es schöner, wenn da viel viel viel mehr Studis mitmachen. Was man viel hört, ist, dass viele das Gefühl haben, das bringt überhaupt nichts, wählen zu gehen, weil eben unsere Fähigkeiten so eingeschränkt sind. Und weil man auch davon nichts mitbekommt, wie viel das hilft. Wir haben jetzt ein paar Semester/Jahre hinter uns, wo sowieso vieles eingeschlafen war. Und wir hoffen natürlich, dass wir in unserer Legislaturperiode so aktiv sein können, dass sich das einfach herum spricht und dass sich natürlich dann auch mehr Leute sagen: “Okay, da ist tatsächlich was passiert, da können wir auch was machen” – und dann wählen gehen. 

Judith: Ja, ich meine, es hat ja alle ein bisschen geschockt, dass diese Onlinewahlen auch so enttäuschend – schlechter als die Präsenzwahlen – ausgefallen sind. Ich kann mich auch noch ganz lebhaft an den Moment erinnern kurz vor den Hochschulwahlen, wo ich irgendwie zu ganz vielen Friends von mir in der Gruppe gesagt habe: “Leute, geht alle wählen! Macht das!” Und dann drehte sich ein Kumpel von mir so zu mir um und war nur so: “Und was bringt das jetzt?” Und ich war so: “Hääää? Do it!”

Es fehlt einfach so ein bisschen diese Übersicht darüber, was eigentlich alles möglich wäre, wenn auch die Unileitung … Sagen wir, ganz utopisch, wir hätten eine Wahlbeteiligung von 70 Prozent unter allen Studierenden. Das ist ja auch ein Signal an die Unileitung. Da sind viele Studierende, die Leute wählen, damit sie ihre Anliegen durchgesetzt bekommen. Und das gibt ja dann dem Ganzen auch nochmal vielleicht mehr Schwung in bestimmten Anliegen. 

Wir kennen ja jetzt eure Wünsche fürs nächste Jahr. Bleibt noch die Frage: Wie können wir über eure Arbeit auf dem Laufenden bleiben und euch erreichen? 

Beate: Ich glaube, das Medium der Gegenwart ist Instagram. Fast jede Hochschulgruppe, fast jeder Arbeitskreis und jede Fachschaft ist auf Instagram vertreten – wir als Studierendenvertretung ja auch unter @stuve_bamberg. Es gibt aber auch einen Blog der Studierendenvertretung, wo immer wieder aktuelle Informationen hochgeladen werden. Man kann dem Büro der Studierendenvertretung schreiben (buero.stuve@uni-bamberg.de), wenn man konkrete Fragen hat. Und wenn man generell einfach auf dem Laufenden gehalten werden möchte, dann lohnt es sich auch, zur Vollversammlung zu erscheinen, die am 23. November ist. 

Judith: Und auch die kleineren Gruppen – ich finde das immer sehr wertvoll, selbst wenn man sich gar nicht so aktiv engagieren will, sondern wenn man einfach Bock hat, mal zu hören, was so eine Unigruppe von sich gibt, wenn sie ein Plenum hält. Dann einfach dabei zu sitzen und zu hören, was einfach schon abgeht, dadurch lernt man ja schon ganz viele Veranstaltungen kennen. Und so lernt man ja auch einfach Leute kennen. 

Wunderbar. Dann wünschen wir ein erfolgreiches Jahr und danken euch, dass ihr euch die Zeit für dieses Interview genommen habt. 

Icon der Studierendenvertretung Bamberg Photovoltaikanlage auf einem Gebäudedach

Photovoltaik und englische Noten­bescheinigungen

17.11.2022 | Auslandsstudium, Corona, Photovoltaik, SpRat, Studentenwerk, StuPa, Transcript of Records

Die zweite Sitzung des Studierendenparlaments vom 10. November 2022 hatte einige Höhepunkte zu bieten. Ein Rekord wurde geknackt und es gab die erste größere Debatte der Legislaturperiode – nur kurze Zeit später gefolgt von seltenen, einstimmigen Beschlüssen. Wir berichten die Details.

Gute Nachricht für trans*Studierende

Klassischerweise sind die Berichte einer der ersten Punkte des Studierendenparlaments. Am Donnerstag konnten sich die Protokollant:innen freuen. Erstmals waren acht schriftliche Berichte schon vor der Sitzung eingereicht worden, sodass sie jede:r nachlesen konnte. So vorbildliche Vorbereitung gab es nach Aussage erfahrener Parlamentarier:innen noch nie.

Inhaltlich ging es unter anderem um die Taskforce Corona, die sich mittlerweile monatlich mit Krisen aller Art, also auch mit den Energiepreisen und den Einsparmaßnahmen befasst. Prof. Hörmann, der Vizepräsident für Lehre und Studierende, bekräftigte hier noch einmal, dass die Universität im Wintersemester geöffnet bleiben wird.

Gute Nachrichten gibt es aus dem Frauenbeirat für alle trans*Studierenden. Es ist nun möglich, sich unter dem selbstgewählten Namen einzuschreiben, auch wenn dieser noch nicht offiziell geändert wurde. Informationen dazu finden sich auf den Seiten der Antidiskriminierungsstelle.

Finanzielle Probleme des Studentenwerks treffen Bamberger Studierende

Weit weniger erfreulich war der Bericht aus der Vertreterversammlung des Studentenwerks. Hier stellt die Studierendenvertretung ein Mitglied. Christina Summerer (BAGLS) berichtete, dass die Semesterbeiträge zum Sommersemester voraussichtlich um 20 Euro erhöht werden sollen.

Aufgrund von personellen und finanziellen Problemen soll auch die Cafeteria am Markusplatz weiterhin keine warme Mahlzeit anbieten. Die Versorgung der Snack- und Getränkeautomaten in Bamberg kann aktuell ebenfalls nicht sichergestellt werden. Die Betreiber der Geräte setzen pro Automat einen Mindestumsatz von 500 Euro voraus, den es nach Aussage des Studentenwerks nur bei Kaffeeautomaten gibt.

Weiterhin wurde die Sozialberatungsstelle in Bamberg gestrichen. Stattdessen gibt es jetzt eine weitere Stelle in Würzburg, die online erreicht werden kann. Die Erstberatung kostet hierbei 10 Euro mit der Begründung, dass Studierende so einen Anreiz hätten, den Termin wahrzunehmen. Damit die psychotherapeutische Beratung und die Rechtsberatung erhalten bleiben, wünscht sich das Studentenwerk eine bessere Auslastung des Angebots. Scheut euch also nicht, euch mit entsprechenden Fragen an die Beratungsstellen zu wenden.

Update: In einer früheren Version dieses Beitrags war die Sozialberatung mit der psychotherapeutischen Beratung verwechselt worden. Letztere gibt es weiterhin. Und auch über die Erhöhung des Semesterbeitrags wird noch entschieden. Wenn sie kommt, dient sie nicht zum Abmildern der Nebenkostensteigerungen. Mehr Informationen zum Studentenwerk gibt es im Beitrag:

https://stuve-bamberg.de/2022/12/05/stuve-meets-stuwe/

Digitales Verfahren gefordert

Nach lebhafter Debatte beschloss das Studierendenparlament die Annahme des ersten Antrags des Tages. Es wird ab der nächsten Sitzung wieder hybrid tagen. So wird es nicht nur für die Parlamentarier:innen, sondern auch für interessierte Gäste einfacher, der Sitzung zu folgen.

Der zweite Beschluss des Abends wurde durch eine Email eines Studenten angeregt. Der Sprecher:innenrat hatte aus seinem Anliegen einen Antrag formuliert und eingebracht. Einstimmig fordert das Parlament darin, eine Möglichkeit zu schaffen, englischsprachige Transcripts of Records auf Knopfdruck generieren zu lassen. Denkbar wäre etwa eine Integration in FlexNow.

Ein Transcript of Records wird insbesondere für das Auslandsstudium und beim Wechsel an eine andere Hochschule benötigt. Bisher müssen Studierende zunächst händisch ihre deutsche Notenbescheinigung übersetzen und vom Akademischen Auslandsamt beglaubigen lassen. Das Resultat und der Prozess sind nach Ansicht des Studierendenparlaments im Hinblick auf eine moderne, digitale und internationale Universität verbesserungswürdig.

Bauprojekt als Chance nutzen

Von der Bamberger Grün-Linken Studierendeninitiative (BAGLS) kam der dritte und letzte Antrag. Sie forderten, bei der geplanten Sanierung bzw. einem möglichen Neubau der Feki Photovoltaikanlagen zur Stromgewinnung zu installieren.

Eine kurze Debatte entspann sich darum, ob diese Forderung – wie von der Fachschaft SOWI vorgeschlagen – nicht auf alle Universitätsstandorte bezogen werden sollte. Vor einigen Jahren gab es hierzu schon einmal einen Beschluss, der seinerzeit mit Verweis auf Baurechts-, Eigentums- und Denkmalschutzfragen abgelehnt wurde.

Die BAGLS übernahmen einen Änderungsantrag des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), in dem die Forderung übernommen wurde für solche Standorte, bei denen es rechtlich und statisch möglich ist. Dadurch wird zum Beispiel der ERBA-Standort ausgeschlossen, da dieses Gebäude von der Universität nur angemietet wurde. Auch dieser Antrag wurde einstimmig vom Studierendenparlament angenommen.


Die beiden letzten Beschlüsse werden jetzt an die Universitätsleitung weitergeleitet. Ob und wann es zur Umsetzung kommt, ist offen. Die Studierendenvertretung wird wie immer dran bleiben. Auf diesem Weg wurde auch schon das existierende, deutsche Datenblatt in FlexNow erstritten – es gibt also Grund zur Hoffnung. Die nächste Sitzung des Studierendenparlaments findet am 1. Dezember statt.

Icon der Studierendenvertretung Bamberg Eine Person gibt ihre Stimme ab.

Gemischte Bilanz der Online-Wahl

8.11.2022 | Fachschaften, Hochschulwahlen, Online-Wahlen, Senat, StuPa

Noch vor einem Jahr hatte sich das Studierendenparlament (StuPa) gegen elektronische Wahlen ausgesprochen. Durch Beschluss des Senats wurden im Sommer 2022 dennoch erstmals eine Online-Wahl mit optionaler Briefwahl durchgeführt. Die Bilanz dieses Experiments ist gemischt.

Wahlen liefen technisch reibungslos ab

Den Ablauf einer jeden Hochschulwahl überwacht ein Wahlvorstand. Die Studierendenvertretung hatte über diesen unter anderem angeregt, die Verfügbarkeit des Wahlportals zu überwachen, um eventuelle Ausfälle zu dokumentieren. Für die Öffnung der digitalen Wahlurne wurde auf Wunsch der Studierenden hin ein dedizierter Rechner mit aktueller, minimaler Softwareinstallation verwendet, der vom Chief Information Office zur Verfügung gestellt wurde.

Während der Periode der Stimmabgabe wurden keine technischen Probleme festgestellt. Das Wahlportal war kontinuierlich online und ermöglichte so zuverlässig die Stimmabgabe. Einzelne Verbesserungsvorschläge zur Oberfläche der Wahlsoftware wurden an das Wahlamt zurückgemeldet.

Enttäuschende Wahlbeteiligung

Eine andere Hoffnung konnten die Wahlen in diesem Sommer hingegen nicht erfüllen. Mit dem neuen Format der Onlinewahl war eine erheblich gesteigerte Wahlbeteiligung in Verbindung gebracht worden. Der lange Wahlzeitraum und die bequeme Zugänglichkeit, so ein Hauptargument der Befürworter:innen digitaler Wahlen, machte es für die Studierenden einfacher, abzustimmen.

Diagramm der Wahlbeteiligung an der Uni Bamberg zwischen 2019 und 2022, aufgeschlüsselt nach Gremium. In allen Gremien war die Beteiligung 2022 geringer als im Vorjahr.

Tatsächlich hat sich die Wahlbeteiligung über alle Gremien hinweg minimal verschlechtert. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Unterschied gering, eine maßgebliche Steigerung ist allerdings nicht eingetreten. Die Wahlbeteiligung rangiert nach wie vor weit unterhalb des Niveaus vor Ausbruch der Corona-Pandemie.

Komplexes Für und Wider digitaler Wahlen

In einer von der Studierendenvertretung angeregten Nachbesprechung der Wahlen mit Mitgliedern des Wahlvorstands wurde erneut deutlich, dass die Wahlbeteiligung von zahlreichen Faktoren abhängt. So wurde unter anderem vermutet, dass die Bindung der Studierenden zu ihren Vertreter:innen durch die Coronasemester geschwächt wurde. Auch fehlende Werbeveranstaltungen für die Wahl und die ausbleibenden Schlangen vor den Wahlkabinen dürften die Partizipation auf die eine oder andere Weise beeinflusst haben.

Auf der anderen Seite war es noch nie einfacher, zu wählen. Auch aus Sicht der Mitarbeitenden bietet die Onlinewahl eine Entlastung. Weniger Mitarbeitende der Verwaltung müssen ihre Zeit im Wahllokal oder bei der Auszählung verbringen. Unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit schlägt zu Buche, dass wesentlich weniger Papier eingesetzt wird. Menschliche Fehler im Auszählungsverfahren sind unwahrscheinlicher im digitalen Modus.

Systematische Fehler hingegen können weder ausgeschlossen noch erkannt werden. Wie das Studierendenparlament in seinem Beschluss vom 13. April 2021 monierte, können Online-Wahlen den Grundsatz der Öffentlichkeit der Wahl nicht erfüllen. Dieser gilt den Ordnungen der Universität Bamberg zufolge zwar nicht für Hochschulwahlen. Die Tatsache, dass der Wahlvorstand und der Wahlausschuss das von der Wahlsoftware ausgegebene Ergebnis allerdings nicht unabhängig überprüfen konnten, gibt allerdings zu denken.

Über eine Fortsetzung der Online-Wahlen oder eine Rückkehr zur Urnenwahl wird voraussichtlich im Winter vom Senat der Universität entschieden.

Niedriges Interesse ist Auftrag für die Studierendenvertretung

Mit Blick auf die nächsten Wahlen muss sich auch die Studierendenvertretung an die eigene Nase fassen: Die Informationsangebote über ihre Arbeit sind spärlich. Internationals oder Personen ohne Instagram-Account geraten schnell an ihre Grenzen. Innerhalb des Referats für Öffentlichkeitsarbeit und Interne Kommunikation, das diesen Blog betreibt, sehen wir die Wahlbeteiligung deshalb auch als Auftrag, die Arbeit der Studierendenvertretung deutlicher zu bewerben. Entsprechende Änderungen sollen in den kommenden Monaten sichtbar werden.

Icon der Studierendenvertretung Bamberg Snackautomat

Mitreden bei Snackautomaten und Kommunalpolitik

25.10.2022 | Kommunales, Snackautomaten, SpRat, StuPa, Untere Brücke

Wie in jeder Legislaturperiode gab sich auch das aktuelle Studierendenparlament (StuPa) in seiner Sitzung vom vergangenen Donnerstag (20. Oktober 2022) zunächst eine Geschäftsordnung. Der neue Vorsitz hatte diese eingebracht und auch eine Sitzungstaktung für die nächsten zwei Semester vorgeschlagen. Alle Termine findet ihr im Kalender auf dieser Website.

Wasserspender und Snackautomaten

Somit war das Studierendenparlament arbeitsfähig und es ging weiter mit aktuellen Belangen aus den einzelnen Gruppierungen. Die Fachschaft SoWi berichtete, dass demnächst die Verträge für die Befüllung der Snackautomaten auslaufen. Einzelne nicht benutzte Automaten sollen entfernt werden. Über Folgeverträge wird sich die Studierendenvertretung mit den verantwortlichen Personen austauschen. Schon am 5. Juli 2022 hatte sich das Studierendenparlament für gesündere, regionale und fair produzierte Produkte ausgesprochen.

Ebenfalls in der Diskussion ist die Installation von Wasserspendern, um Trinkflaschen mit Leitungswasser auffüllen zu können. Einen Beschluss dazu hatte das Studierendenparlament am 2. Juni 2022 verabschiedet. Gespräche mit der Universitätsleitung sollen folgen.

Anhaltende Debatte zur Unteren Brücke

Der Sprecher:innenrat berichtete von einem Gespräch mit dem Oberbürgermeister der Stadt Bamberg, Andreas Starke (SPD), zum Streitthema Untere Brücke. Gegen die kommerzielle Verwendung dieses ehemaligen Treffpunkts für Studierende hatte sich das Studierendenparlament schon im März gewandt. Zuletzt war eine erste Online-Befragung unter Bamberger:innen gescheitert, die ein Meinungsbild einholen sollte.

Die Untere Brücke in Bamberg
Auf der Unteren Brücke versammelten sich früher in den sommerlichen Abendstunden zahlreiche Student:innen. Dies sorgte für Frust bei den Anwohner:innen, woraufhin ein Biergarten auf der Brücke installiert wurde.

Dem Oberbürgermeister war wichtig zu betonen, dass die Stimmen der Anwohner:innen in der Entscheidung für ihn eine bedeutende Rolle spielen. Die endgültige Entscheidung über die zukünftige Nutzung der Unteren Brücke wird der Stadtrat voraussichtlich diese Woche treffen.

Ebenfalls im Gespräch mit dem Oberbürgermeister wurden die Studierenden eingeladen, an Gesprächen zur innovativen Innenstadtgestaltung teilzunehmen. Wer hieran interessiert ist, kann sich gern beim Referat für Kommunales melden.

Sprecher:innenrat jetzt vollzählig

Über Neuzugänge freuten sich die Referate für Ökologie, Sport und Kultur mit jeweils zwei neuen Referent:innen. Die Referate sind ein guter Weg, sich für konkrete Themen zu engagieren. Eine vollständige Aufzählung mit den Ansprechpartner:innen findet ihr ebenfalls auf dieser Website.

Nachdem die Fachschaftssitze im Sprecher:innenrat in der konstituierenden Sitzung vakant geblieben waren, konnten nun Leonhard Hirler (SoWi) und Florian Knoch (WIAI) entsendet werden. Somit ist das Gremium für diese Legislaturperiode komplett.

In die zuletzt immer stärker geschrumpfte Delegation, die die Uni Bamberg in der Landesstudierendenvertretung vertritt, konnten erfreulicherweise zwei Fachschaftler:innen der GuK aufgenommen werden. Dennoch wurden alle im Studierendenparlament vertretenen Gruppen aufgerufen, dringend weitere Delegierte zu benennen.

Organisatorische Anträge sollen Arbeit erleichtern

Die Anträge beschränkten sich in dieser Sitzung auf zwei organisatorische Themen. Emailadressen der Referate sollen leicht vereinfacht werden. Außerdem legte der Sprecher:innenrat einen Antrag vor, die zwei Gespräche mit der Universitätsleitung, von denen eines unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, der Effizienz wegen zusammenzulegen. Gemeinsam mit einem Änderungsantrag der Fachschaft SoWi, der die zeitliche Reihung der Gespräche betraf, wurde der Antrag beschlossen.

Die erste Sitzung des Studierendenparlaments schloss nach nur anderthalb Stunden um 19:27 Uhr und ließ ausreichend Vorlaufzeit für die VerGuKDich-Semesterauftaktparty. Das Studierendenparlament tritt am 10. November erneut zusammen. Details hierzu findet ihr im Kalender.

Icon der Studierendenvertretung Bamberg Wahlbenachrichtigung für die Hochschulwahl

Das ist die neue Studierenden­vertretung

19.10.2022 | Fachschaften, Hochschulwahlen, Senat, SpRat, StuPa

Bei den Hochschulwahlen im Sommersemester wurden die Karten neu gemischt. Erfahrene und erstmals gewählte Studierendenvertreter:innen treten im Oktober ihr Amt an. Wer zu den Wahlgewinner:innen gehört und wie sich die Verhältnisse im Studierendenparlament (StuPa) ändern, analysieren wir in diesem Beitrag.

Veränderte Mehrheiten im Parlament

Die meisten Abgeordneten unter den hochschulpolitischen Gruppen stellt erneut die Bamberger Grün-Linke Studierendeninitiative (BAGLS). Trotz einem absoluten Zuwachs von 4.454 Stimmen büßten die BAGLS einen Sitz ein und sind nun mit acht Parlamentarier:innen vertreten. Die Liste AStA-Forum/SDS und die Jusos, die sich für diese Wahl zusammengeschlossen hatten, konnten drei der ehemals fünf Sitze verteidigen.

Nach einem Jahr Pause ist auch die Unabhängige Studierendeninitiative (USI) wieder vertreten. Aus dem Stand konnte sie drei Sitze für sich gewinnen. Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) musste einen Sitz abgeben und hat nunmehr zwei Stimmen im Studierendenparlament. Ebenfalls nach Pause wieder vertreten ist die Liberale Hochschulgruppe (LHG) mit einem Mandat.

Sitzverteilung im Studierendenparlament 2022/23: BAGLS (8), AStA/Jusos/SDS (3), USI (3), RCDS (2), LHG (1), Fachschaften (je 4), Bunte Linke Liste (2)

Bunte Linke Liste gewinnt beide Senatsplätze

Im Wettbewerb um die beiden studentischen Sitze im Universitätssenat gab es erneut einen Zweikampf zwischen der Bunten Linken Liste und der Liste freier demokratischer Studierender. Seit 2019 hatte jede der Listen ein Mandat errungen. In diesem Sommer hingegen gelang es der Bunten Linken Liste, beide Senatsplätze zu beanspruchen. Die neuen Senatorinnen Beate Conrad und Judith Steinbrecher werden wir demnächst auf dieser Seite vorstellen.

Für wenig Überraschung sorgten die Wahlen der studentischen Mitglieder in den Fakultätsräten. In drei der vier Fakultäten zogen die ersten beiden Listenplätze in den Fakultätsrat ein. Bemerkenswert ist, dass hierbei die ersten beiden Kandidat:innen der GuK und der SoWi die Plätze tauschten. Lediglich an der WIAI zog anstelle des Zweitplatzierten die dritte Listenkandidatin in den Fakultätsrat ein.

In seiner konstituierenden Sitzung am 18. Juli 2022 wählte das Studierendenparlament Sebastian Mech (Jusos) zum Vorsitzenden und Jochen Mehlich (WIAI) zum stellvertretenden Vorsitzenden. In den Sprecher:innenrat wurden Lysander Buntfuß (LHG) und Paul Rodenbeck (BAGLS) als Vertreter:innen der hochschulpolitischen Gruppen entsandt. Die beiden Plätze der Fachschaften bleiben vorerst vakant.

Das offizielle Wahlergebnis ist auf den Seiten des Wahlamtes zu finden. Wir wünschen allen Gewählten viel Erfolg für die bevorstehende Amtszeit, über die wir auf diesen Seiten berichten werden.