Fell und Federn für den Campus
Kurz vor Beginn des neuen Semesters gibt es erfreuliche Nachrichten: Eine Arbeitsgruppe der Universitätsleitung und der Studierendenvertretung konnte sich auf ein Konzept einigen, das eine der größten Baustellen unter Studierenden und Beschäftigten adressiert: Die mentale Gesundheit.
Wissenschaftliche Pionierarbeit
Als öffentliche Einrichtung sind wir angehalten, die mentale Gesundheit unserer Studierenden und Mitarbeiter im Blick zu behalten. Tiere haben darauf erwiesenermaßen einen positiven Einfluss.
Prof. Dr. Kai Fischbach, Präsident der Universität Bamberg
Für die nächsten 36 Monate wird Bamberg darum wieder einmal Schauplatz eines bayernweit einmaligen Pilotprojekts. Begleitet von der ansässigen Gesundheitsforschung werden die Potenziale von geschulten Therapietieren für die Gesundheitsprävention in großen Organisationen erprobt. Beteiligt sind neben der Universität auch lokale Behörden, Therapeut:innen und Tierschützer:innen, um ein für Mensch und Tier optimales Testfeld zu schaffen.
Die Uni ist kein Ponyhof
Angeregt wurde das Vorhaben durch Studien und Berichte, die Studierenden wiederkehrend schlechte mentale Gesundheitswerte attestierten[1,2,3]. Wer sich allerdings Pferde anstelle von Fahrrädern oder eine Tier-Kita erhofft, wird enttäuscht werden: Ziel sei es, „artenfreundliche Begegnungsräume für Menschen und Tiere zu schaffen“, beschreibt Kanzlerin Dr. Dagmar Steuer-Flieser.
Gelegenheiten für flauschige Treffen soll es dennoch geben. Unter anderem ist ein Bring-dein-Haustier-mit-zur-Uni-Event im Gespräch. Wie üblich müssen dafür jedoch erst sämtliche behördliche Auflagen erfüllt werden. So sind unter anderem Modifikationen der Lüftungsanlagen notwendig, um der Raumluft Allergene möglichst direkt zu entziehen.
Studierendenparlament sucht Vorschläge
Mit dem Go für das Projekt beginnt nun aber auch die kreative Phase. Das Studierendenparlament wird sich ausführlich damit befassen. Schon vorab kritisierte die Bamberger Grün-Linke Studierendeninitiative (BAGLS) die einseitige Fokussierung auf Lebewesen mit zentralem Nervensystem. Sie fordert etwa Nachbesserungen beim Brandschutz für Indoor-Begrünung. Von Seiten des Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) setzt man auf Traditionsbewusstsein: Auch das Milchvieh lokaler Erzeuger solle für Entspannungsangebote in Betracht gezogen werden.
Weitere Ideen sind gern gesehen. Sendet sie gern an die Studierendenvertretung unter ersterapril.stuve@uni-bamberg.de oder wendet euch direkt an uns. Und wer weiß – vielleicht sieht man auch den ein oder anderen Wellensittich bei der Salattheke in der Mensa Samen und Körner picken? Wer vorhat, seine Schlange mit in die Vorlesung zu nehmen, sollte sich allerdings vorher mit seinem Sitznachbar oder seiner Sitznachbarin absprechen; Kleintiere und Reptilien wären keine ideale Kombination.
- Die Techniker: Gesundheitsreport 2023: Wie geht es Deutschlands Studierenden? Verfügbar unter https://www.tk.de/lebenswelten/gesunde-hochschule/studien-und-analysen/gesundheitsreport-2023-studierendengesundheit–2151494 (zuletzt aufgerufen: 30.03.2025).
- Hochschulinitiative Deutschland: Mental Health im Studium – Ein Überblick. Verfügbar unter https://hochschulinitiative-deutschland.de/blog/mental-health-im-studium (zuletzt aufgerufen: 30.03.2025).
- Riederer, Marlene: Studie: Studierenden geht es gesundheitlich schlechter. 28.06.2023. Verfügbar unter https://www.br.de/nachrichten/wissen/studie-studierenden-geht-es-gesundheitlich-schlechter,TiMqk3I (zuletzt aufgerufen: 30.03.2025).